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Grosser Konzertsaal Solothurn
Freitag, 6. September 2024, 20.00 Uhr
Konzerteinführung 19.15 Uhr durch Michael Rubeli

Solothurner Kammerorchester

Leitung: Michael Rubeli

ROMANTISCHES CELLO UND BEETHOVENS VIERTE

Yves Sandoz, Violoncello

Camille Saint-Saëns (1835-1921)
Concerto No.1 für Violoncello und Orchester

Allegro non troppo – Allegretto con moto – Tempo primo

***

Ludwig van Beethoven (1770 - 1827)
Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60

Adagio, Allegro Vivace – Adagio – Allegro molto e vivace, Trio – Allegro ma non troppo

Konzertmeisterin: Franziska Grütter

Yves Sandoz, leidenschaftlicher Kammermusiker, ist vor allem bekannt als Cellist des Amaryllis Quartetts.
Geboren 1980, erhielt er seinen ersten Cellounterricht im Alter von fünf Jahren. 2004 schloss er sein Studium bei Reinhard Latzko an der Musikhochschule Basel mit dem Lehrdiplom ab. An der Musikhochschule Saarbrücken vertiefte er anschliessend in der Solistenklasse von Gustav Rivinius seine musikalischen Kenntnisse und erlangte 2007 die Konzertreifeprüfung und 2010 das Solistendiplom – beide mit Auszeichnung.

Seit 2003 ist Yves Sandoz Mitglied des mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichneten Amaryllis Quartetts.

 

Für die CD „White“ erhielt das Amaryllis Quartett den EchoKlassik 2012. Gemeinsam mit der Solothurner Pianistin Marlis Walter ist er auch regelmässig an Sonatenabenden zu hören.

Konzert Nr. 1 in a-moll op. 33 von Camille Saint-Saëns 
Camille Saint-Saëns' erstes Konzert für Violoncello und Orchester, komponiert 1872, zählt zu den Paradestücken der klassischen Cello-Literatur. Es ist dem französischen Cellisten, Gambisten und Geigenbauer Auguste Tolbecque gewidmet, der es am 19. Januar 1873 in Paris uraufgeführt hatte. Anstelle der üblichen dreisätzigen Form gestaltet Saint-Saëns das Werk als einen einzigen, durch miteinander verbundene Ideen gegliederten Satz, - eine dreiteilige, zyklische Form. Unkonventionell ist auch der Beginn des Werkes: anstelle der gewohnten Orchestereinleitung erklingt im kurzen, vom Orchesters gespielten Anfangsakkord die Grundtonart und sofort greift das Cello mit dem Hauptmotiv ein. Einen weiteren Konventionsbruch bildet der «Zweite Satz», einer Art Menuett, in dem anstelle des typischen Trios nur eine kurze, zurückhaltende Solokadenz eingefügt ist. Dieses Allegretto con moto evoziert den in die Vergangenheit entrückten Tanz durch zarte Gesten. Das nach und nach zurückkehrende Anfangsmotiv kündet das bevorstehende Finale an. In subtiler Transformation gehen Themen Verbindungen ein, werden neu formuliert, oder es gehen neue Motive daraus hervor. Die schnelle Coda in Dur führt das Werk zum brillanten Schluss. Ein Meisterwerk von zeitloser Schönheit.

Sinfonie Nr. 4 in B-Dur op. 60 von Ludwig van Beethoven
Die vierte Sinfonie, im Herbst 1806 vollendet, wurde Anfang März 1807 in einem Privatkonzert bei Fürst Lobkowitz unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt. Die Zeit der Vollendung der 4. Sinfonie war geprägt durch Beethovens Liebe zur Comtesse Josephine Brunsvik. Es war für ihn eine Zeit des Hochgefühls. Ignaz von Seyfried, ein Beethoven nahestehender Musiker und Musiktheoretiker, charakterisiert Beethoven zu dieser Zeit als „heiter, zu jedem Scherz aufgelegt“. – Dass seine Vierte neben den sie umrahmenden grossen heroischen Sinfonien, der dritten, der „Eroica“, sowie der fünften, der „Schicksalssinfonie“, zu bestehen vermag, belegen bereits zeitgenössische Rezensenten, die von einem Werk berichten, das „vom Componisten mit eben der Originalität und Energie ausgestattet ist, welche die frühern Productionen bezeichnen“ (allgemeine Musikzeitung 1812), für dessen „tiefen, starken Geist zu schildern, die Sprache keine Worte“ habe. Robert Schuman spricht von ihr gar als der „romantischsten“ aller Sinfonien Beethovens, als „griechischer schlanker Maid zwischen zwei Nordlandriesen“. Felix Mendelssohn debütierte erfolgreich mit Beethovens Vierten als Dirigent in Leipzig. In dieser meist transparent, kammermusikalisch instrumentierten Sinfonie mit fein ausbalanciertem Klangfarbenspiel, zeigt sich das für Beethoven typische Brüchige im Verborgenen, im kaum merklichen Abweichen vom Erwarteten. Tastend, düster, schattenhaft, die Haupttonart B-Dur meidend, beginnt der erste Satz. Im plötzlich aufbrechenden Allegro vivace wandelt sich die Szenerie ins Lichtvolle. Es folgt eines der berührendsten Adagios Beethovens - eine Liebeserklärung? Als wäre der dritte Satz ein „Furiant“, ein wirbelnder böhmischer Tanz, streiten Zweier- und Dreiertakt vergnüglich um die Wette. „Und jetzt bitte das ganze Orchester auf die vorderste Stuhlkante! Das Finale ist eine gefährliche Burleske (…) mit zwei unerwarteten Fermaten zum Schluss: nach der ersten flüstert uns Beethoven etwas Geheimnisvolles zu, nach der zweiten hält er die Fetzen des Themas zwischen den Fingern…“. (Mathias Husmann).

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