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Grosser Konzertsaal Solothurn
Freitag, 24. Mai 2024, 20.00 Uhr
Konzerteinführung 19.15 Uhr durch Michael Rubeli

Solothurner Kammerorchester

Leitung: Michael Rubeli

Trompetissimo

Cyrill Sandoz, Trompete

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)
Ouverture zu "Don Giovanni" KV 527

Andante – Molto Allegro

Joseph Haydn (1732 - 1809)
Konzert in Es-Dur Hob. VII e: Nr. 1 für Trompete und Orchester

Allegro – Andante cantabile – Allegro

***

Ludwig van Beethoven (1770 - 1827)
Zwölf Kontretänze für Orchester WoO 14

Johann Nepomuk Hummel (1778 - 1837)

Konzert in Es-Dur

Allegro con spirito - Andante - Rondò

Konzertmeisterin: Franziska Grütter

Cyrill Sandoz, geboren 1982 in Solothurn, beginnt seine musikalische Ausbildung als Viereinhalbjähriger mit Violinunterricht. Seit dem 10. Lebensjahr spielt er Trompete. Bereits vor der Matura studiert er an der Musikhochschule Basel bei Prof. K. Schuhwerk, wo er 2006 das Konzertdiplom mit Auszeichnung erlangt. Danach folgt das Studium an der Musikhochschule Karlsruhe bei Prof. R. Friedrich. Früh sammelte Cyrill Sandoz neben verschiedenen solistischen Auftritten und Rezitals reiche Orchestererfahrung im Schweizer Jugendsinfonieorchester, als Solotrompeter im Orchester des Schleswig-Holstein Musikfestivals (2004 - 2006) und als Zuzüger in Berufsorchestern wie dem Tonhalle-Orchester Zürich.

Er gewinnt verschiedene Wettbewerbe, u.a. den Schweizerischen Solistenwettbewerb Langenthal 2000 und den Schweizerischen Jugendmusikwettbewerb 2001; erhält Förderpreise u.a. der Regiobank Solothurn sowie einen Studien- und Förderbeitrag der Friedl Wald-Stiftung Basel.

Cyrill Sandoz spielt in verschiedenen Kammermusikformationen, ist Mitglied des Blechbläserensembles „Ambrassador“ und des Blechbläserquintetts „blechDACH“. Seit Sommer 2007 ist er 1. Solotrompeter des Sinfonieorchesters Wuppertal. Mit diesem tritt er 2011 in der historischen Stadthalle Wuppertal als Solist mit dem Trompetenkonzert von A. Arutjunian auf. Neben seinem Beruf im Orchester leitet er während 10 Jahren eine eigene Trompetenklasse am Wuppertaler Standort der Musikhochschule Köln.

Ouverture zu W.A. Mozarts Oper „Don Giovanni“
Prag, 28. Oktober 1787, Vorabend zur Uraufführung. Mozart feiert mit Freunden die Fertigstellung der Oper, noch fehlt die Ouverture. Diese schreibt er nach verklungenem Fest noch am selben Abend. Tags darauf wird der «Don Giovanni» vom Prager Publikum mit Begeisterung aufgenommen.
Die zweiteilige Ouverture, ein Mozartsches Meisterwerk, stellt die Charaktere der beiden Kontrahenten Don Giovanni und Komtur mit feinstem psychologischem Gespür dar. Der düstere, in d-moll stehende Andante Beginn führt unmittelbar ins dramatische Geschehen. Das Allegro, in Don Giovannis Tonart D-Dur stehend, lässt vergessen, was eben noch erschaudern liess. Episodenhaft blitzt das Dämonische, Drängende, Leidenschaftliche auf, um von Don Giovannis verführerische Leichtigkeit umgehend überspielt zu werden. Nur zu gerne möchte man was folgt erfahren.

Trompetenkonzert in Es-Dur Hob. Vll e: Nr. 1 von J. Haydn
1796 schreibt Joseph Haydn sein erstes Trompetenkonzert, einen Meilenstein in der Geschichte der Trompete. Er widmete es seinem Freund und Auftraggeber, Anton Weidinger, dem Wiener Hoftrompeter, der seit den 1790er Jahren gemeinsam mit dem deutschen Instrumentenbauer August Beyde an der Entwicklung einer Klappentrompete arbeitet. Mittels durch Klappen verschliessbaren Tonlöchern lassen sich neu auch chromatische Töne blasen. Haydn schöpft die neuen Möglichkeiten bis an die Grenzen aus und schafft bis anhin «Unerhörtes». Mit unerwarteten
kompositorischen Einfällen überrascht er sein Publikum und weist musikalisch augenzwinkernd auf die Neuerungen, Vorzüge und Möglichkeiten dieser instrumentalen Neuentwicklung hin. Am 28. März 1800 findet die Uraufführung mit Weidinger als Solist im Wiener Burgtheater statt. Dazu schreibt dieser folgende Ankündigung in der Wiener Zeitung: „Dem Unterzeichneten ist […] die Abhaltung einer grossen musikalischen Akademie im hiesigen k. k. National Hoftheater zugestanden. Seine eigentliche Absicht hierbei ist, die von ihm erfundene, und nach siebenjähriger Arbeit nunmehr zur Vollkommenheit gediehene, mit mehreren Klappen versehene organisierte Trompete, in einem von Hrn. Joseph Haydn, Doktor der Tonkunst, eigens auf dieses Instrument gesetzten Konzert […] zur öffentlichen Beurteilung erstmals ans Licht treten zu lassen.“ Haydns Trompetenkonzert ist sein bedeutendstes Werk für ein Blasinstrument und gleichzeitig sein letztes konzertantes Werk.

L. van Beethovens „Zwölf Kontretänze“ für Orchester WoO 14
Beethoven habe es im Gegensatz zu Mozart zu keinem ausgezeichneten Tänzer gebracht. Seine Beziehung zur Tanzmusik ist ein Gelegenheitsverhältnis. Laut Beethovens letztem Sekretär und erstem Biograph, Anton Felix Schindler, «willfahrt» Beethoven beispielsweise nach wiederholtem, dringendem Bitten einer Musikgesellschaft, die zum Tanze aufzuspielen pflegt, mit der Komposition von Tänzen. Aber auch diese «musikalischen Kleinigkeiten» müssen Beethovens Ansprüchen genügen. Von ihrer Qualität zeugt die Aufnahme des 7. Contretanz ins Finale der «Eroica». Der Kontretanz (engl. Country Dance) ist ein im 16. Jahrhundert entstandener Gruppentanz, der sich im 17. und 18. Jahrhundert zu einem der beliebtesten Gesellschaftstänze entwickelt. Beethovens Kontretänze sind kunstvolle, witzige, bisweilen widerborstige, schwungvolle, mit liebevoller Ironie durchsetzte Genremusik. Unterhaltungs- und Gebrauchsmusik ersten Ranges.

Trompetenkonzert in Es-Dur für Trompete und Orchester von J.N. Hummel
Hummels Musik steht für den Übergang von der Klassik zur Romantik. Während seine mittlere Schaffensperiode den Geist der Frühromantik widerspiegelt, sein Spätwerk hochromantisch ist, sprechen seine frühen Werke die Musiksprache Mozarts, in dessen Haushalt der hochbegabte 8-jährige Knabe Johann Nepomuk aufgenommen und gefördert wird. Während einer 1788 in Begleitung seines Vaters angetretenen Konzertreise, die bis nach Dänemark und England führt, konzertiert der 10-jährige Johann Nepomuk als junger Klaviervirtuose. Zurück in Wien nimmt er Kompositionsunterricht bei J.G. Albrechtsberger und A. Salieri. 1804 tritt er als Nachfolger J. Haydns in den Dienst des Fürsten Nikolaus II. Fürst Esterházy. J.N. Hummel geht in die Musikgeschichte nicht nur als einflussreicher Pianist und Komponist ein, sondern auch als Freund und Förderer finanziell in Not stehender Familien und Künstler, zu Letzteren zählt auch L. van Beethoven. In Zusammenarbeit mit dem Instrumentenentwickler A. Weidinger komponiert er 1803 sein Trompetenkonzert, das neben dem drei Jahre zuvor uraufgeführten Trompetenkonzert von J. Haydn als eines der wichtigsten und meistgespielten Werke der Trompetenliteratur gilt. Im Vergleich zu Haydns Konzert setzt Hummel die unterdessen weiterentwickelte Klappentrompete ausnahmslos solistisch ein und verzichtet weitestgehend auf Verdoppelungen mit anderen Instrumenten. Bereits im Sinne der Romantik erweitert er die Harmonik und reiht Motive, Themen, verschiedenartige musikalische Phrasen zu umfangreichen Themenkomplexen.

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